Der Indianer - Startseite -  in Süd-Deutschland, Neu Ulm Der Indianer - Startseite -  in Süd-Deutschland, Neu Ulm Die Türme.
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"Die Türme "


Diesen Duschtempel habe ich gebaut um die Türe ins Licht auszudrücken. Den schmalen Grad zwischen Leben und Tod, Wahnsinn und Genie. Beides liegt nahe beieinander Dieser schmale Grad führte zu mir selbst und ich lernte mich kennen. Die Prüfungen die ich dabei ablegte führten mich in das Licht meiner Seele. Die Stärke die dabei in mich drang nahm den Schleier von meinen Augen und ich konnte auch das Unsichtbare sehen. In diesem Moment umgab mich ein goldgelbes Licht, so wie ich es in diesem Duschtempel nachgebaut habe. Es ist nicht beschreibbar, deshalb baute ich diesen Eingang mit den Wurzeln zur Seele. Gerne baue ich auch einen Duschtempel für Dich, mit den Wurzeln zu Deiner Seele.

Bild - Lampe aus der das Licht der Seele kommt

Alles was ich besaß war ein Schatten meiner Wünsche.

Ich sah mich um,

ich sah die kalten Augen der menschlichen Gesellschaft,

die auf ihren Türmen thronte

die sie erbaut hatten,

Stein für Stein.

Je höher ihr Turm war, um so stolzer waren meine Nachbarn

um so kälter waren ihre Augen

und sie wollten noch mehr Steine.

Sie druckten Papier.

Und für das Papier erwarben sie Steine.

Einige Wenige ließen sich die Steine von anderen bringen,

damit ihr Turm noch schneller noch höher wurde –

dafür gaben sie den anderen Papier

und die anderen bekamen für das Papier auch ein paar Steine,

viel weniger zwar als sie für die anderen heranschleppten,

die schon ganz oben saßen und herabsahen,

aber neben ihren kleinen Türmen waren noch kleinere,

auf die sie herabsehen konnten.

So konnten sie voll Ehrfurcht nach oben

und voll Stolz nach unten blicken

und sie fühlten keine Sehnsucht

sie hatten Steine und Papier,

Papier und Steine

und waren nur damit beschäftigt

nach oben zu kommen

und herabzusehen

auf die niedrigeren Türme.

Jeder musste einen Turm bauen

Klein oder groß.

Wer nicht wollte wurde ausgestoßen aus der menschlichen Gesellschaft

War krank oder verrückt

Wurde bemitleidet, verlacht, befohlen, bestraft.

Wurde schließlich eingesperrt

In einen Turm, an dem alle bauten

So dass sie weder nach oben blicken konnten

noch nach unten

keinen Stolz und keine Ehrfurcht mehr brauchten.

Es hieß,

man nahm, ihnen die Freiheit,

weil sie zur Freiheit nicht fähig waren.

Und nicht bauten.

Ich besah mir die Steine.

Sie hatten verschiedene Formen,

verschiedene Farben.

Doch sie trugen alle den gleichen Namen

„Unsinn“.

 

 

Die menschliche Gesellschaft blickte mich fordernd an,

sie saß auf ihrem Haufen Unsinn

und gab mir zu verstehen,

dass es nun auch für mich an der Zeit wäre

zu bauen,

um bald zu werden sie sie,

denn nur den Kindern ist es erlassen zu bauen –

und denen, die in die Türme gesperrt werden.

Ich wollte nicht in den Turm.

Ich suchte mir Steine.

Zögernd begann ich sie zu sammeln

Und das Papier, für das ich sie erwerben konnte

Und betrachtete sie immer wieder.

„Unsinn“.

Und ich wollte sie lieben,

doch sie liebten mich nicht zurück,

sie ließen mich leer

und ich musste erkennen

es wurde kälter je höher ich kam

und auch meine Augen –

ich sah sie im Spiegel

und ich hatte Angst –

ich wollte keine kalten Augen,

Ich hatte nur Sehnsucht

Und Alles was ich besaß war ein Schatten meiner Wünsche –

Weit weg von dem Unsinnhaufen,

den ich zusammengetragen hatte

und ich blickte nach unten,

nicht voll Stolz, wie es sich gehörte

sondern voll Trauer.

Und da ich suchte

fand ich dich,

denn du offenbarst dich

allein den Suchenden.

Befielst nicht,

drängst dich nicht auf,

bist einfach da;

wenn unsere Zeit gekommen ist,

uns von der  Angst,

dem Zwang,

der Unwissenheit zu erlösen.

Wenn wir dir vertrauen

und uns fallen lassen

Wirst du uns

in deinen Armen auffangen

und uns zu dem Licht bringen.

Und wenn wir es erblickt haben,

wissen wir

wonach wir uns sehnten.

 

(unbekannter Autor)

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